>>>| THEATERMUSIK : WALLAHALLA |<<< 

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"Seelische Waschstraße"


Wallahalla mit Hannes Schindler, Uli Elsäßer und Bernd Dölle besteht seit dem Jahr 2000. Zunächst als Mayday Orchester unterwegs, mussten sich die drei im Jahr 2001 nach einem Namensstreit mit Leuten aus der Love-Parade-Szene umbenennen. Also übernahmen sie gleich den Namen ihrer aktuellen CD: «Wallahalla» . Wie kommt man auf so was« «Ich hab’ immer so Texte gemacht, die keinen Sinn haben, Fantasie-Texte, schnell improvisiert auch, übern Rap drüber» , erklärt Schindler. «Und einer der Texte hieß eben ,Walla halla’» . Einfach so, ohne jeglichen geschichtlichen Bezug» Sagen wir, zu Odins Götterpalast aus der nordischen Sage, der Wohnstatt für gefallene Krieger in der germanischen Mythologie« Oder dem Ruhmestempel für bedeutende Deutsche in Donaustauf» Schindler winkt ab: «Das denken alle. Aber das hat mit Walhall absolut nichts zu tun.»
Tatsächlich. Mit Helden-Gehabe ist diese Band, die sich frech Orchester nennt, ganz und gar nicht nicht in Verbindung zu bringen. Eher im Gegenteil. Sie liefert selbst kreierten Polk folk nach dem Motto: «Das ist uns doch alles Wallahalla auf akustischen Instrumenten mit vielen Saiten, Fellen, ohne Tasten, aber Stimmen, die stimmen» , schnell, laut, munter. Das klingt osteuropäisch und irisch und deutsch und vor allem äußerst lebendig. Erstmals spielte Wallahalla beim GlückAufFest 2004 in Senftenberg. Elsäßer: «Sewan Latchinian hatte als Gastregisseur am Landestheater Schleswig Brechts ,Baal’ inszeniert. Die dortige Dramaturgin hat uns 2002 mal in einer Varieté-Geschichte in Leipzig gesehen. Und die meinte, mit der Energie, das würde hinhauen. Und das war dann auch eine schöne Inszenierung, unsere erste am Theater.» Unterdessen sind für das Orchester, das auch die Musik für den Film «Lied der Stille» geliefert hat, weitere Inszenierungen in Senftenberg hinzugekommen: Volker Brauns: «Was wollt ihr denn» , «Deutschland. Ein Wintermärchen» und der «Krabat» .
Nun also der Soundtrack für die «Fäuste» . Wie entsteht der? «Sewan Latchinian hatte grundsätzliche Vorstellungen» , erläutert Uli Elsäßer. «Daraufhin haben wir uns erste Gedanken gemacht und was angeboten. Teilweise hat das schon gepasst, teilweise wurde das während der Proben komplett verändert.» Hannes Schindler ergänzt: «Es gibt bestimmte Aufgabenstellungen wie Lieder und Chöre, die vertont werden müssen. Und dann spezielle Stimmungen, die wir untermalen. Aber da sind wir auch relativ spontan und ziemlich schnell.» Bernd Dölle fügt hinzu: «Sewan Latchinian gibt uns Metaphern wie ,Seelische Waschstraße’ – darunter können wir uns immer ganz gut was vorstellen.»
Seelische Waschstraße. Klingt ein bisschen verrückt. Aber das ist wieder normal an der Neuen Bühne, an der seit Jahren nicht nur mit den GlückAufFesten Enormes geleistet wird von Leuten, die (theater)verrückt sein müssen. Bernd Dölle nickt: «Insofern passen wir ja zusammen.»
Lausitzer Rundschau 13.09.2008 Peter Blochwitz  Quelle



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